Prinzregententorte und die Bezirke Bayerns

Oktober 2021

Heuer jährt sich der Geburtstag von Prinzregent Luitpold, der sich sehr oft in Berchtesgaden aufgehalten hat, zum 200. Mal. Aus Anlass seines 65. Geburtstages kreierte damals 1886 der Konditormeister Heinrich Georg Erbshäuser eine ganz besondere Torte und es wurde ihm erlaubt, sie nach dem Monarchen zu nennen. Diese ungemein schmackhafte und auch äußerst reichhaltige „Prinzregententorte“ besteht aus 7 früher 8 dünnen Bisquitböden, Schokoladenbuttercreme dazwischen und einem Fondantüberzug.

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Prinzregententorte

Die Zahl der Böden war nicht zufällig gewählt. Symbolisch spielte man hier auf die damaligen acht Regierungsbezirke an. Seit 1945 gehört die Pfalz (sie wurde 1946 in das neu gebildete Land Rheinland-Pfalz eingegliedert) allerdings nicht mehr zu Bayern. Und seither wird die Torte auch mit nur 7 Böden gebacken. Man sollte seinem Gaumen hin und wieder ein Stück dieser Verführung gönnen – ein Schweben im Tortenhimmel ist garantiert.

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Prinzregent Luitpold

Neben dieser in Bayern sehr beliebten Torte erinnert in Berchtesgaden allerdings noch manches andere an die Prinzregentenzeit : Im nach ihm benannten heutigen Luitpoldpark, früher Luitpoldhain, befindet sich das 1893 enthüllte von Ferdinand von Miller zu seinem 90.Geburtstag angefertigte Bronzedenkmal, im Salzbergwerkwerk stößt man unter anderem auf den Luitpold-Schurf, den Luitpold-Schacht sowie auf das Prinzregent-Luitpold-Jubiläums-Sinkwerk“ , die Gemeinde Ramsau richtete um den Hintersee den Prinzregent-Luitpold-Weg ein und an der Seelände in Königssee steht ein ihm gewidmeter Obelisk. Nicht zuletzt verdankt der so saubere Königssee seine Trinkwasserqualität der 1909 durch den Prinzregenten eingeführten Elektrobootschifffahrt.

Per-Aline Merz-Gödde