40. Todestag von Kardinal Döpfner

Juli 2016
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Erste Firmung Ramsau

Vor 40 Jahren, am 24. Juli 1976, starb Julius Kardinal Döpfner, der dem Berchtesgadener Land besonders verbunden war. Er starb kurz vor seinem 63. Geburtstag, an seinem ersten Urlaubstag. Für die meisten Menschen war dieser frühe Tod eine Katastrophe. Für manche allerdings auch eine Erleichterung. Denn wie viele große Geister spaltete er. Für rückwärts gerichtete Kräfte galt er als "Kirchenzerstörer", weil er dran ging, überholte Zöpfe in der katholischen Kirche abzuschneiden. Für die meisten, vor allem in Deutschland, galt er aber als Hoffnungsträger, der sich dran machte, die katholische Kirche in der Gegenwart ankommen zu lassen.

Hier einige Stationen seines Lebens: Bischof von Würzburg (damals jüngster Bischof Europas), Erzbischof und Kardinal von Berlin, Erzbischof und Kardinal von München und Freising. Vor allem aber eine der führenden Kräfte im 2. Vatikanischen Konzil von 1962 bis 1965. Döpfners Anliegen gingen über das damals Erreichte noch um einiges hinaus: Stärkung der Laientätigkeit: Predigt und Kommunionausgabe durch Laien, Empfängnisverhütung nach dem Gewissen des Einzelnen, etc.

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Einweihung Blaueishütte

Zu Berchtesgaden, speziell zur Ramsau hatte Kardinal Döpfner einen besonderen Bezug. Wie alle unsere Erzbischöfe schätzte er Amtstermine in unserer großartigen Heimat. Aber es war mehr. Kardinal Döpfner war begeisterter Bergsteiger. Und ein besonderer "Bergspezl" war Pfarrer Gottfried Raubinger aus der Ramsau. Mit ihm war er oft in unseren Bergen unterwegs. Diese Bergfreundschaft führte dazu, dass in der Ramsau 1975 erstmals eine Firmung stattfand, während vorher die Ramsauer Kinder immer nach Berchtesgaden mussten. Von dieser ersten Firmung stammt das obere Foto mit dem heutigen Ramsauer Mesner. Auch dass Döpfner, immerhin Kardinal, am 28.7.62 die neu erbaute Blaueishütte einweihte, geht auf diese Bergfreundschaft zurück. 2 Stunden Aufstieg zur Einweihung einer Berghütte? Das traut man nicht jedem Kardinal zu. Von dieser Einweihung zeugt das zweite Foto.

Folgende Geschichte stammt aus dem Buch: "Du kunnst da Döpfner sei." Döpfner und Raubinger waren beim Bergsteigen in ein Gewitter geraten. Sie suchten Schutz bei einer Alm. Raubinger zur Sennerin: "Grüß Gott. Ich bin a Pfarrer und des is da Kardinal. Dürfen wir uns unterstellen?" Antwort der Sennerin: "Gehts nur eina, Buam, brauchts net liang (lügen). Kriagts a wos zun Essn "

Hier noch eine Geschichte, die im Berchtesgadener Anzeiger erschienen ist